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Fixe Verwalter laufen dem eigenen Plan davon

Roswitha Rodig sucht als Geschäftsführerin der Muskauer Schule ständig Schüler für die Schloss-Klassenzimmer.Foto: SZ/Wolfgang Wittchen

Bad Muskau. Im Neuen Schloss grübeln Gärtner über Baum und Borke.

Vom Keller bis in den Himmel schauen. Keine futuristische Vision moderner Architekten. So sah sie aus die Wirklichkeit im Neuen Muskauer Schloss. Noch vor wenigen Jahren. „Es war schon seltsam, da sah man plötzlich eine Birke aus einem Mauersims wachsen“, erzählt Holger Daetz.

1993 gab’s schon lange kein Dach mehr, auch keine Zwischendecken, Treppenhäuser. Alles 1945 abgebrannt, zerstört durch Brandstiftung. Doch der Freistaat Sachsen, damals seit einem Jahr Eigentümer von Herrenhaus und den deutschen Teil des Fürst-Pückler-Parks Bad Muskau, beschloss die Instandsetzung. Eine Stiftung wurde gegründet und richtet seitdem Stück für Stück her, was lange sich selbst überlassen blieb. Und das schneller als gedacht.

„Die Sicherungsarbeiten und der Schlossrohbau sollten eigentlich bis 2002 dauern. Wir sind fast zwei Jahre früher damit fertig geworden“, so Daetz. Ideen für die Schlossnutzung mussten schnell umgesetzt werden: So 2002 die Einrichtung einer Schule für praktische Gartendenkmal- und Kulturlandschaftspflege für Gärtner, Landschaftsarchitekten aus Deutschland und Polen. In einem Seminarraum büffeln Teilnehmer einer Umschulungsmaßnahme zum Gärtner. Seit Ende April gibt es Gesellschaft im Schloss. Eine Ausstellung hat Platz gefunden, zeigt gegenwärtig die „Englandsouvenirs“ des Fürsten Pückler. Außerdem könnte im Westflügel eine Koordinierungsstelle der deutsch-polnischen Parkverwaltung in dem rostroten Neorenaissance-Bau Platz finden. Schließlich sind Park, Schlösser und die übrigen Gebäude seit 2004 Unesco-Weltkulturerbe.

Fassade soll 2008 fertig werden

Noch immer halten Baufahrzeuge vor dem stattlichen Gebäude, laufen Maschinen, wird gemessen, gewerkelt. Die unverputzten Ziegelwände im Innern sind zwar gewollt, doch die Fassade soll nicht schmutzig-rotgrau bleiben. Der Nordflügel ist schon in Stand gesetzt, die Gesamt-Sanierung wird bis 2007/08 über die Bühne gehen.

Finanziert werden die Maßnahmen überwiegend von Land und Bund. Auch ein Förderverein engagiert sich. 2010 will man fertig sein. Die Stiftung indes sucht – Bilder aus alter Zeit: Wie sahen zum Beispiel die Sandsteinplastiken auf dem südlichen Giebel des Hauptgebäudes aus? Sammler alter Schätze dürfen sich melden. Fürst Pückler hat übrigens kaum etwas zurückgelassen als er 1845 von dannen zog. Nur ein Buch über Landschaftsgärtnerei, ein bahnbrechendes Werk für Kontinentaleuropa. Und den Park natürlich – da kann von „kaum“ keine Rede sein. (ihg)

Quelle: http://www.sz-online.de/nachrichten/fotos.asp?artikel=913191

30.07.2005

http://www.fuerstpueckler.de
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