Hermann (Ludwig Heinrich)
Fürst von Pückler-Muskau

PREISAUSSCHREIBEN

Fürst Pückler in der Hirschkutsche
unter den Linden in Berlin

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Inhaltsverzeichnis

PREISAUSSCHREIBEN

Man erzählt sich, dass Fürst Pückler mit einer Kutsche, der weiße Hirsche (4 oder 6) vorgespannt waren, um seine zukünftige Frau, Lucie von Pappenheim, geborene von Hardenberg, in Berlin unter den Linden, vor dem Cafe Kranzler gefreit hat.
1817 fand die Heirat statt..

Doch hier die Geschichte vom Cafe Kranzler nach einem Bericht von:

Jutta Schneider
17. Dezember 1958:

Café Kranzler am Ku'damm wiedereröffnet
An diesem Mittwoch fand um 12.00 Uhr im Café Kranzler ein Presseempfang anläßlich der Wiedereröffnung des traditionsreichen »alten« Cafés im »neuen« Haus statt, zu der die Direktion der Berliner Hotelbetriebs AG eingeladen hatte. Schaulustige mußten noch mit Plätzen auf dem Bürgersteig des Kurfürstendamms Ecke Joachimsthaler Straße und im Vorgarten vorlieb nehmen. Die Kellnerinnen stellten sich zur Premiere im neuen Gewand vor: »Rosa Schleifchen und Schürzchen ... Früher trug das Damenkränzchen von Kranzler etwas zu ernsthafte schwarze Schleifen«, schreibt der »Telegraf« einen Tag nach der Eröffnung. Diese Hausmodenschau sollte zeigen, wie sich in der wechselvollen Geschichte des Unternehmens auch das äußere Bild verändert hatte.

Gründer des Cafés war der österreichische Konditor und spätere preußische Hofkonditor Johann Georg Kranzler (1795–1866). Nachdem er für 25 Reichstaler das Berliner Bürgerrecht erworben hatte, eröffnete er 1825 an der Ecke Friedrich- und Behrenstrasse eine eigene Konditorei. Fast zehn Jahre später – 1834 – weihte er im Haus Nr. 25 an der Ecke Unter den Linden Friedrichstraße das berühmte Café Kranzler ein. Einem »hohen Adel und werthem Publikum« tat er damals kund, daß die Bedienung »von zarter Hand« erfolge und »eine Musikbande, aus dem schönen Italien importiret«, aufspielen werde. Eine besondere Attraktivität des Cafés war die »Rampe«, eine zur Straße offene Terrasse zu ebener Erde, die dem Besitzer vom König höchstpersönlich genehmigt worden war. Als erster Berliner Kaffeehausunternehmer richtete Kranzler auch einen Rauchersalon und ein Lesezimmer ein. Nach seinem Tod übernahmen die Söhne Alfred und Martin das Unternehmen. 1911 wurde es an die Berliner Hotelbetriebs AG verpachtet und 1923 von dieser ganz übernommen.

Das neu eröffnete Café Kranzler am Ku'damm, nun nicht mehr unbedingt für den »hohen Adel«, befand sich ebenso wie das Stammhaus an einer der prominentesten Ecken Berlins. Mit seiner Innen- und Außengestaltung nach Entwürfen des Architekten Hans Dustmann wurde es bald auch zu einer kleinen Sehenswürdigkeit. Von den Journalisten beschrieben wurden das mit Zedernholz getäfelte Erdgeschoß und die davor befindliche beheizbare Terrasse, die versenkbaren Fenster und der Balkon im Ergeschoß, der ebenfalls geheizt werden konnte. Eine Intarsienarbeit vom alten Kranzler zierte eine Wand. Die Aufteilung in zwei Geschosse wurde beibehalten und im oberen Teil ein Porzellankabinett eingerichtet, wie es schon 1932 bestanden hatte. Die Ecke des Gebäudes wird vom Teepavillon gekrönt, der einen guten Überblick über das Straßengeschehen und eine Aussicht bis zum Tiergarten bietet. Eine freitragende marmorverkleidete Betontreppe verbindet das Café im Erdgeschoß mit dem seidenverkleideten Gastraum im Obergeschoß.
An gleicher Stelle hatte schon 1932 das Restaurant und Café Kranzler Unter den Linden, dem »Zug nach Westen« Rechnung tragend, sein zweites Berliner Haus errichtet. Zuvor stand hier etwa zwanzig Jahre das auch international bekannte Café des Westens, ein beliebter Treffpunkt zahlreicher Künstler, das unter dem Namen Café Größenwahn große Popularität erlangte. Zu den Stammgästen zählten auch Max Reinhardt, Erich Mühsam und Else Lasker- Schüler. Der Besitzer Ernst Pauly schrieb im Nachwort zu seinen »Erinnerungen am Kurfürstendamm«: »Das CAFE DES WESTENS gehört zu den sieben oder neun Weltwundern, die Berlin in sich birgt, die es zwar jedermann zeigt, die es aber nur wenigen Auserlesenen erschließt«.
1945 wurde das »Café Kranzler« am Kurfürstendamm zerstört, zunächst 1951 in einem Flachbau des Architekten Paul Schwebes wieder eröffnet und 1957 abgerissen, um ein Jahr später mit altem Namen und in neuem Glanz wieder zu erstehen.
Zur Wiedereröffnung wünschten Erbauer, Gäste und Journalisten dem Haus, daß es viele Jahrzehnte in dieser Gestaltung bleiben möge. Nach 40 Jahren ist jetzt im Zusammenhang mit dem geplanten Neubau am Kranzlereck erneut ein Umbau vorgesehen. Das Café Kranzler wird wiederum sein Gesicht verändern. Im Erdgeschoß wird es keine störenden Wände mehr geben – allerdings kann abends der Gastraum mit Glaswänden zur Straße hin abgetrennt werden –, und Passanten können, ohne durch Türen zu gehen, direkt in den Innenraum gelangen. Die rotweiße Rotunde aber bleibt erhalten. Als besondere Attraktion sind jeweils 150 Quadratmeter große und 17 Meter hohe Volieren für Sittiche und Fasane vorgesehen.

© Edition Luisenstadt, 1998
www.luise-berlin.de

Liest man den Zeitungsartikel genauer, müsste es heißen: Nach diesem Bericht wären Lucie und Hermann Fürst von Pückler-Muskau schon 8 Jahre miteinander verheiratet gewesen, als die Konditorei Kranzler in der Behrenstraße, und schon 8 Jahre "geschieden" gewesen, als das berühmte Café Kranzler unter den Linden eröffnet wurde.

Da unsere anonyme Zeichnung nicht datiert ist, suchen wir einen Beleg in den Werken Pücklers oder eines anderen Zeitzeugen: Wann und wo hat das Ereignis mit der Hirschkutsche wirklich stattgefunden? Gibt es einen Hinweis darauf, wie viele Hirsche die Kutsche zogen und ob es weiße Hirsche waren?

Jede Lösung ist richtig, die das Ereignis mit der Hirschkutsche aus einer zeitgenössischen Quelle belegt. Neuere Darstellungen, in denen das Ereignis aus der Phantasie der Verfasser nachempfunden wird, sind nicht zulässig, wohl aber die historische Quelle, aus der sie schöpfen.

 

Der Preis: Eine Flasche "Schwarzwasser-Weißwasser"

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